Viele Vogelarten sind heute in ihrem Bestand rückläufig oder sogar gefährdet. Dabei spielen tödliche Stromschläge an Freileitungen sowie Kollisionen eine große Rolle. In Rast- und Durchzugsgebieten verunglücken bis zu 700 Vögel pro Jahr und Leitungskilometer.
1. Vogeltod durch Stromschlag
Ein Stromschlag erfolgt meist durch einen Erdschluss, der durch Überbrückung von spannungsführenden Leitern und geerdeten Bauteilen (Mast) entsteht. Die größte Gefahr geht dabei von Mittelspannungsleitungen aus. Bei diesen Leitungen sind die Phasenabstände gering, so dass Vögel beim Absitzen einen Kurz- oder Erdschluss auslösen können. Besonders gefährlich sind Masttraversen mit nach oben stehenden Isolatoren (Stützisolatoren).
Bei Hochspannungsleitungen sind die Abstände zwischen den Phasenleitern und den herunterhängenden Isolierketten hingegen so gross, dass keine Kurzschlussgefahr besteht. Niederspannungsmasten stellen auch keine große Gefahr dar, da das Federkleid Vögel vor Stromschlägen bei geringen Spannungen schützt.
Durch Stromtod und Kollisionen gefährdete und vom Aussterben bedrohte Vogelarten
Adlerbussard, Fischadler, Gänsegeier, Habichtskauz, Kaiseradler, Kolkrabe, Lannerfalke, Rotfußfalke, Rotmilan, Rötelfalke, Saatkrähe, Schelladler, Schlangenadler, Schleiereule, Schmutzgeier, Schreiadler, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Seeadler, Steinadler, Steppenadler, Uhu, Wanderfalke, Weißstorch, Würgfalke, Zwergadler (Quelle: NABU 2002)
Quellen:
Dieter Haas, Bernd Schürenberg: Stromtod von Vögeln: "Grundlagen und Standards zum Vogelschutz an Freileitungen"
GEO: "Naturschutzfachliche Analyse von küstennahen Stromleitungen",
FuE-Vorhaben FKZ 806 82 070
Statistische Validierung durch Momitoring am Beispiel Brandenburg
(Monitoring seit 1993)
Artengruppe | Zahl | Strom | Anflug | Strom oder Anflug |
Schreitvögel | 414 | 295 | 98 | 21 |
Greifvögel | 207 | 146 | 25 | 36 |
Entenvögel | 103 | - | 133 | - |
Kranich u. Großtrappe | 89 | - | 89 | - |
Krähenvögel | 61 | 50 | 6 | 5 |
Eulen | 42 | 31 | 2 | 9 |
Limikolen und Möwen | 35 | - | 35 | - |
Singvögel ohne Krähenvögel | 27 | 7 | 20 | - |
Tauben | 25 | 1 | 24 | - |
Sonstige Vögel | 13 | - | 13 | - |
Säugetiere | 2 | 2 | - | - |
SUMME | 1.048 | 532 | 445 | 71 |
Quelle: Dieter Haas / Bernd Schürenberg
Isolationsmassnahmen der Leiter
Vogelschutzabdeckungen schützen Vögel vor einer Berührung mit stromführenden Leitern.
Abstandhalter
Abstandhalter können verhindern, dass Vögel den stromführenden Leitern zu nahe kommen können.
Konstruktive Lösungen
Vogelschutzmarkierungen sollten immer dann gewählt werden, wenn die Schutzwürdigkeit von Vögeln höher zu bewerten ist als die des Landschaftsbildes. Die Markierungen reduzieren Vogelschlag bis zu 90%.
Wir bieten zwei Möglichkeiten der Leitungsmarkierung sowie ein akustisches Vogelabwehrsystem an:
1. Leitungsmarkierung - Scarefly/Firefly
2. Leitungsmarkierung - RIBE
3. Akustische Vogelabwehrsysteme - mit/ohne automatische Aktivierungssteuerung
Akustische Vogelabwehranlagen spielen gespeicherte Vogelrufe von Greifvögeln und Warnschreie gefährdeter Arten ab. Sie werden an den Masten in hinreichender Höhe montiert. Einige Modelle können auch durch ein Solarpanel versorgt werden.
Noch einen Schritt weiter gehen Kamerasysteme, die permanent nach oben gerichtet sind. Sie erkennen Vögel automatisch und aktivieren das akustische Abwehrsystem nur dann, wenn der Vogel einen Mindestabstand zur Stromleitung unterschreitet. Dadurch wird die Lärmbelästigung durch die Akustikanlagen auf ein Minimum reduziert. Auch der Gewöhnung der Vögel an die Signale kann wirksam vorgebeugt werden.
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